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1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 61

1911 - Magdeburg : Creutz
Niederungen. 61 vielen Strudel wegen gefährlich. Häufig tritt die Bode über die flachen Ufer und überschwemmt Acker und Wiesen. d) Die Aller. Die Allerquellen liegen am westlichen Abhänge des Alvenslebener Höhenzuges, am Nordrande des Hohenholzes. Die Rücken des Höhen- zuges scheidet sie von den Gewässern der Elbe. Der Alvenslebener Höhenzug wird somit zu eiuer Wasserscheide zwischen der Elbe und der Weser. Die Aller gehört nur einige Meilen unserem Gebiete an. Hier fließt sie an W a lb e ck , Weferlingen und Obisfelde vorüber. C. Sprache, Kitten und Gebräuche der Bewohner. Die Bewohner sind Niederdeutsche. Die Sprache des gemeinen Mannes ist ein Gemisch von Platt- und Hochdeutsch. Die gebildeten Leute sprechen Hochdeutsch, d. h. so, wie allgemeiu geschrieben und gedruckt wird. In den verschiedenen Gegenden wird aber das Platt- deutsche verschieden gesprochen, so daß man an der Aussprache die Heimat des Sprechers erkennen kann. Jede Gegend hat ihren besonderen Dialekt. Die Ortsendung „leben" spricht der Volksmund „lä", z. B. Groten Ammslä, Do(de)lä. Die Bewohner dieses Gebietes zeigen sich im all- gemeinen im Handeln vorsichtig, im Festhalten zäh, sind etwas recht- haberisch und starrköpfig, wenn sie ihr Recht verletzt glauben. Der Börde- bewohner läßt gern einen Taler springen, wo es die Ehre und das An- sehen seines Hauses und seiner Person erfordern. Bei seinen Schützen- und Kriegerfesten geht es hoch her; jedoch in Not hilft er gern. Die bedeutenden Fortschritte im Maschinen- und Fabrikwesen, in der Ackerwirtschaft und dem Gartenbau und die vielen Eisenbahnen haben gerade diese Gegend so verändert, daß das Altertümliche dem Neuen allenthalben gewichen ist. Die Häuser sind aus Mauer- oder Bruch- steinen aufgeführt und mit Ziegeln (Biberschwänzen oder Krempziegeln) oder Schiefer gedeckt. Nur in den Orten am Harze, die weniger an leb- haften Verkehrsstraßen liegen, erhielten sich noch viele altertümliche Bauwerke, Sitten und Gebräuche. Schön erhaltene altertümliche Bau- werke mit reicher Holzschnitzerei findet man besonders in Halberstadt (Rathaus, Ratskeller, Schuhhof), Quedlinburg (Rathaus und Um- gebung), Aschersleben, Osterwieck. In Kleidung, Sitte und Beschäftigung stechen von den Anwohnern die Bewohner von Westerhausen bei Quedlin- bürg ab. Sie scheinen Nachkommen niederländischer Kolonisten zu sein, die einst den nahen großen Bruch entwässerten. Ihre Hauptbeschäftigung ist der Zwiebelbau, der ihnen auch den Namen „Zwiebelbauern" eintrug. Die Männer gehen in blauen Kitteln und grauen Gamaschen mit der Kiepe auf dem Rücken in die nahen Ortschaften oder bieten ihre Waren auf den Märkten feil.

2. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 100

1896 - Breslau : Hirt
Deutschland. Deshalb war das Deutsche Reich von jeher das wichtigste Land des Erdteiles. Durch Deutschland bahnte sich der Handelsverkehr des Nordens mit dem Süden, des Westens mit dem Osten seit Jahrhunderten bis auf den heutigen Tag seine Pfade, und trotz der geringen Entwickelung unserer Küste hat deutsche Kraft und Ausdauer auch unserer Schiffahrt einen Platz unter den ersten Seemächten der Erde gesichert. — Kein anderes Land ist aber auch so oft der Schauplatz allgemein-enropäischer Kriege gewesen, und kein anderes Reich ist durch natürliche Grenzen so wenig geschützt wie das unsrige. Im S. und S.o. sind Gebirge vorgelagert; im W. folgt unsere Grenze zwar den Vo- gesen, läuft aber dann ohne sichernden Abschluß über die Hochflächen jenfeit des Rheines, wo überhaupt der S. und N. unseres Vaterlandes fast in einem gemeinsamen W. aufgehen. Hier ist der Rhein, „Deutschlands Strom, nicht Deutschlands Grenze", das einigende Band unseres Südens ^ und Nordens. Der O. unseres Reiches geht unmerklich in das russische Flachland über, und nur Menschenhand hat hier Grenzzeichen gesetzt. Auch der N. entbehrt da, wo sich zwischen Ost- und Nordsee die jütische Halbinsel den nordgermanischen Reichen wie eine Hand entgegenstreckt, des natürlichen Schutzes. So beruht unsere Sicherheit lediglich auf unserer Kraft, die sich vor allem in dem einheitlichen, stets schlagfertigen Heere kuudgiebt, auf das wir mit berechtigtem Stolze blicken, ohne uns in Selbst- überhebung einzuwiegen. Unsere Wehrkraft hat aber ihre Aufgabe nicht im Angriffe, sondern in der Verteidigung, und das neue Deutsche Reich ist der zuverlässigste.bürge des europäischen Friedens*). 4. Natürliche Einteilung, Bodenbildung und Gewässer.**) A. Überblick. Das Deutsche Reich zeigt an seiner Oberfläche einen reichen Wechsel der Bodenformen. Es zerfällt in eine *) „Das deutsche Volk hat weder das Bedürfnis noch die Neigung, über seine Grenzen hinaus etwas anderes als den^auf gegenseitiger Achtung der Selbständigkeit und gemeinsamer Für- derung der Wohlfahrt begründeten Verkehr der Völker zu er- streben." Bismarck. „Was Deutschland in einem halben Jahre mit seinen siegrerchen Waffen errungen hat, das muß es eiu halbes Jahrhundert mit Waffen schützen, damit es uns nicht wieder entrissen werde." Mollte. „Nur ein mächtiges Deutschland in der Mitte von Europa ist die Bürgschaft sür den europäischen Frieden." Moltke, **) S. Fig. 29 und 30.

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 75

1911 - Magdeburg : Creutz
Niederungen. 7 5 vielen Strudel wegen gefährlich. Häufig tritt die Bode über die flachen Ufer und überschwemmt Acker und Wiesen. b) Die Aller. Die Allerquellen liegen am westlichen Abhänge des Alvenslebener Höhenzuges, am Nordrande des Hohenholzes. Die Rücken des Höhen- zuges scheidet sie von den Gewässern der Elbe. Der Alvenslebener Höhenzug wird somit zu einer Wasserscheide zwischen der Elbe und der Weser. Die Aller gehört nur einige Meilen unserem Gebiete an. Hier fließt sie an W a l b e ck , Weferlingen und Obisfelde vorüber. C. Sprache, Sitten und Gebräuche der Bewohner. Die Bewohner sind Niederdeutsche. Die Sprache des gemeinen Mannes ist ein Gemisch von Platt- und Hochdeutsch. Die gebildeten Leute sprechen Hochdeutsch, d. h. so, wie allgemein geschrieben und gedruckt wird. In den verschiedenen Gegenden wird aber das Platt- deutsche verschieden gesprochen, so daß man an der Aussprache die Heimat des Sprechers erkennen kann. Jede Gegend hat ihren besonderen Dialekt. Die Ortsendung „leben" spricht der Volksmund „lä", z. B. Groten Ammslä, Do(de)lä. Die Bewohner dieses Gebietes zeigen sich im all- gemeinen im Handeln vorsichtig, im Festhalten zäh, sind etwas recht- haberisch und starrköpfig, wenn sie ihr Recht verletzt glauben. Der Börde- bewohner läßt gern einen Taler springen, wo es die Ehre und das An- sehen seines Hauses und seiner Person erfordern. Bei feinen Schützen- und Kriegerfesten geht es hoch her; jedoch in Not hilft er gern. Die bedeutenden Fortschritte im Maschinen- und Fabrikwesen, in der Ackerwirtschaft und dem Gartenbau und die vielen Eisenbahnen haben gerade diese Gegend so verändert, daß das Altertümliche dem Neuen allenthalben gewichen ist. Die Häuser sind aus Mauer- oder Bruch- steinen aufgeführt und mit Ziegeln (Biberschwänzen oder Krempziegeln) oder Schiefer gedeckt. Nur in den Orten am Harze, die weniger an leb- haften Verkehrsstraßen liegen, erhielten sich noch viele altertümliche Bauwerke, Sitten und Gebräuche. Schön erhaltene altertümliche Bau- werke mit reicher Holzschnitzerei findet man besonders in Halberstadt (Rathaus, Ratskeller, Schuhhof), Quedlinburg (Rathaus und Um- gebung), Afchersleben, Ofterwieck. In Kleidung, Sitte und Beschäftigung stechen von den Anwohnern die Bewohner von Westerhausen bei Quedlin- bürg ab. Sie scheinen Nachkommen niederländischer Kolonisten zu sein, die einst den nahen großen Bruch entwässerten. Ihre Hauptbeschäftigung ist der Zwiebelbau, der ihnen auch den Namen „Zwiebelbauern" eintrug. Die Männer gehen in blauen Kitteln und grauen Gamaschen mit der Kiepe auf dem Rücken in die nahen Ortschaften oder bieten ihre Waren auf den Märkten feil.

4. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 70

1896 - Leipzig : Voigtländer
37. Die Germanen vor der Vlkerwanderung. (S. Karte V.) 1. Das alte Deutschland. Die ltesten Nachrichten der Land und Volk der Deutschen haben wir von den Rmern erhalten. Sie nannten Germania das Land vom Rheine bis der die Weichsel hinaus und von der Donau bis zur Nord- und Ostsee. Das Land auf der linken Rheinseite bis zu den Vogesen wurde von ihnen zu Gallien gerechnet, obwohl es von germanischen Vlkerschaften bewohnt war. Die Rmer schildern Germanien als ein rauhes, grtenteils mit Wald bedecktes Land. Namentlich heben sie den hercynischen Wald hervor, der die vom Schwarzwald durch Mittel-deutschland bis zu den Karpathen reichenden Gebirge umfate und sich 60 Tagereisen in die Lnge und 8 in die Breite erstreckte. Eine Menge Wild hauste im Dickicht der Urwlder: Auerochsen, Elentiere, Bren, Wlfe, Eber. 2. Abstammung und Vlkerschaften der Germanen. Die Ger-meinen, ein Zweig der groen indo-europischen Vlkerfamilie, waren in alter Zeit aus Hochasien eingewandert; sie waren ein unverrnifchtes, reines, nur sich selbst hnliches" Volk. Durch hohe kraftvolle Gestalt, khn blickende blaue Augen und rotblondes Haar unterschieden sie sich von den sdlicher wohnenden Vlkern. Der Name Germanen, der wahrscheinlich Nachbarn" bedeutet, wurde ihnen zuerst in Gallien, dann von den Rmern beigelegt. Der Name Deutsche ist erst um die Wende des 9. u. 10. Jahrhunderts aufgekommen; bis dahin hatten sie selber keinen das ganze Volk umfassenden Namen, sondern nur Namen fr die einzelnen Vlkerschaften, in die sie zerfielen. Dieser Vlkerschaften gab es eine groe Menge. Unter ihnen ragten im westlichen Deutschland hervor: die Cherusker an der Weser, die K at t en in Hessen, die Friesen in Holland. Im Osten war der Stamm der Sueben ausgebreitet, zu dem die Langobarden am linken User der Elbe, die V a n d a l e n am Riesengebirge, die G o t e n an der Weichet mndung gehrten. 3. Lebensweise und Sitten. Die alten Germanen waren ein zwar noch rohes, aber naturkrftig-gesundes, reich begabtes, frisch aufstrebendes Volk. Gute Sitten vermochten bei den alten Deutschen mehr, als anderswo gute Gesetze." Als Hauptzge ihres Charakters werden genannt: un-bndiger Mut, Freiheitsinn, Heimatliebe, Wander- und Beutelust, Achtung gegen die Frauen, Gastfreundschaft, Treue und Redlichkeit, dabei Trunk-liebe und Spielsucht. Wohnung, Kleidung, Speise waren einfach; die Waffen waren ihr liebster Schmuck; die Hauptbeschftigung war Jagd und Krieg; das Hauswesen und den Feldbau leiteten die Frauen.

5. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 2

1895 - Leipzig : Voigtländer
2 Einleitung. I. Die Deutschen vor der Vlkerwanderung. 2. (65.) Land und Volk. 1. Das alte Deutschland. Die ltesten Nachrichten der Land und Volk der Deutschen haben wir von den Rmern erhalten. Sie nannten Germania das Land vom Rheine bis der die Weichsel hinaus und von der Donau bis zur Nord- und Ostsee. Das Land auf der l i n k e n Rheinseite bis zu den Vogesen wurde von ihnen zu Gallien gerechnet, obwohl es von germanischen Vlkerschaften bewohnt war. Die Rmer schildern Germanien als ein rauhes, grtenteils mit Wald bedecktes Land. Namentlich heben sie denherzynischenwald hervor, der die vom Schwarzwald durch Mittel-deutschland bis zu den Karpathen reichenden Gebirge umfate und sich 60 Tagereisen in die Lnge und 8 in die Breite erstreckte. Eine Menge Wild hauste im Dickicht der Urwlder: Auerochsen, Elentiere, Bren, Wlfe, Eber. 2. Die Germanen: Abstammung und Vlkerschaften. Die Germanen, ein Zweig der groen indo-europischen Vlkerfamilie, waren in alter Zeit aus Hochasien eingewandert; sie waren ein unvermischtes, reines, nur sich selbst hnliches" Volk. Durch hohe, kraftvolle Gestalt, khn blickende blaue Augen und rotblondes Haar unterschieden sie sich von den sdlicher wohnenden Vlkern. Der Name Germanen, der wahrscheinlich Nachbarn" bedeutet, wurde ihnen zuerst in Gallien, dann von den R-mertt beigelegt. Der Name Deutsche ist erst um die Wende des 9. und 10. Jahrhunderts aufgekommen; bis dahin hatten sie selber keinen das ganze Volk umfassenden Namen, sondern nur Namen fr die einzelnen Vlker-schaften, in welche sie zerfielen. Dieser Vlkerschaften gab es eine groe Menge. Unter ihnen ragten im westlichen Deutschland hervor: die Cherusker an der Weser, die Katten in Hessen, die Sigambrer an der Ruhr, die Friesen in Holland. Im Osten war der Stamm der Sueben ausge-breitet, zu welchem die Semnonen in Brandenburg, die Langobarden am linken Ufer der Elbe bei Lneburg, die Bandalen am Riesengebirge, die Goten an der Weichselmndung gehrten. 3. (66.) Lebensweise, Sitte und Verfassung. 1. Lebensweise und Sitten. Die alten Germanen waren ein zwar noch rohes, aber naturkrftig gesundes, reich begabtes, frisch aufstrebendes Volk. Gute Sitten vermochten bei den alten Deutschen mehr, als anderswo gute Gesetze." Als Hauptzge ihres Charakters werden genannt: unbn-

6. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 75

1847 - Berlin : Reimer
75 zunehmen, und fallen stell gegen die nordwärts vorliegende Ebene und ins Beczwa-Thal ab. Ihr höchster Gipfel erreicht die Höhe von 5500'. — Die kleinen Karpathen sind niedere, nur etwa 1500 bis 2000' hohe, bewaldete Bergzüge mit verschiedenen Na- men, welche gegen die March und Waag zum Lheil scharfe Abhänge bilden. — Die Thäler haben in dem ungarisch-karpathischen Hochlande eine ganz andere Form und Bedeutung erhalten, als im transsylva- nischen, wo die.aluta, Samosch,-Körösch, -Marosch große Längenthälcr bilden, deren Richtung und Beschaffenheit die Glie- derung der Randgebirge bedingt, indem die Körösch und Marosch diesen Charakter bis zum Eintritt ins Tiefland behalten, Aluta und Samosch aber, mittelst tiefer Querspalten, aus dem Hochlande ins Tiefland hervorbrechen; jedoch heben sie die physische Einheit und Abgeschlossenheit ihres oberen Stufenlandes nicht auf. — Die Thäler des-Hernad, der Gran,. Waag,-Arva, des-Donajec und-Poprad bilden dagegen, vermöge ihrer großen Breite, die Kultur - Centra, vermöge ihrer Offenheit und Aufgeschlossenheit, die natürlichen Verbindungswege zwischen den einzelnen Theilcn des Hochlandes und den benachbarten Ebenen, so daß jenes nur im Norden unzugänglicher erscheint; die Thäler bedingen hier ebenfalls zugleich die Gliederung des Hochlandes. — /d. Kommunikationen. ■— Die Gangbarkeit der karpathischen Mittelgebirge ist beschränkter, als ihre meist geringe Höhe erwarten läßt. Die wichtigsten Pässe sind: der Teregovaer Schlüssel, der Rothethurm-Paß, der Borgo-Paß im siebenbürgischen Hochlande; — der Paß von Vereczke, der Paß von Uszok und die Dukla-Pässe in dem karpathischen Waldgebirge; — die Zipser-Pässe, der Paß von Dobschau, die Pässe von Altge- birg, Dubova und Neumark, der-Jablunka-Paß u. m. a. 22. Centrale Mittelgebirgslandschaft; — deutsches Bergland. a. Das süd-deutsche Bergland. — Die Bergzüge Süd- Deutschlands stehen auf einer gemeinschaftlichen, plateauartigen, mehr oder minder ebenen Grundfläche, deren abs. Höhe im Allge- meinen von S. gegen N. abnimmt. aa. Die bayrisch-schweizerische Hochebene, im Mit- tel 1000—1200' üb. d. M., an der unteren Aar unebener, als an der oberen Donau, aber das allgemeine Niveau dort weniger hoch, als hier, wo sich Höhen von 2000 — 2500', aber auch breite Ebc-

7. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 27

1847 - Berlin : Reimer
r 27 B. Volks- und Staats-Verhältnisse, a. Im Allgemeinen. 11. Einwohner-Anzahl. *) Im österr. Dentschl. 12,017000 M.; auf 1 H>M. c. 3340 M. i preuß. - 11,776000 - ; - c. 3500 - - übrigen - . 16,767000 - ; - 3720 - Im Ganzen': 40,560000 M.; auf Isljm. üb. 3530 M. 12. Abst ammung und Sprache. —' Deutsche bilden die Haupt- masse des Volks, etwa 80, Slaven von verschiedenen Völkerschaften (im östl. sösterr. und prcußz Deutschland) c. 16 Prozent der Gesammt-Bevölkerung. — Außerdem italiänische Bewohner in den südlichen, französische und wal- lonische in den westlichen Grenzlandcn. — Die Deutschen zerfallen sprach- lich in Ober- n. Nieder-Deutsche. — Zu diesen gehören die Friesen, West- phalen, Nieder-Sachsen und die übrigen Stämme des nördlichen, zu jenen die Ober-Sachsen, Franken, Bayern, Oesterreicher, Schwa- den, überhaupt alle deutschen Stämme des südl. Deutschlands. 13 — 15. Religion, Volksthümlichkeit u. Gesittung. Ueber 21 Mill. der Einw. sind Katholiken, gegen 18 Mill. gehören protestantischen Kon- fessionen an; jene sind im südlichen, diese im nördlichen Deutschland vorherr- schend. — Es giebt gegen 400000 Juden. — Die, durch ursprüngliche Anlage, die Vorgeschichte und die Naturvcrhältnisse des Landes bedingten, Eigenthümlich- keiten des Volkes zeigen, wie Deutschlands Boden und Klima, bei einer gewissen Einartigkcit, zugleich eine große Mannigfaltigkeit der Erscheinungen. — Die Bil- dung aller Volksklassen ist, mit Hülfe des in den meisten Staaten trefflich ein- gerichteten Elementar-Schulwesens und einer großen Zahl von Gynniasien und Universitäten, sehr vorgeschritten; deutsche Gelehrsamkeit ist weltberühmt, aber, was wichtiger, auch die Sittlichkeit wird höher geschätzt, das Interesse an gei- stigen und religiösen Dingen ist reger, der Sinn für Recht und Wahrheit leben- diger, als sonst irgendwo. — 16. Alle Nahrungszweige blühen. Der Grad ihres Gedeihens und die Art ihres Betriebes wird vorzugsweise durch Natur- und histor. Verhältnisse bedingt. Daher ist der Ackerbau besonders in den Ebenen am Fuße der äu- ßeren Gebirgsränder und in breiteren Gebirgsthälern, — die Viehzucht über- all neben dem Ackerbau und außerdem, in eigenthüml. Art, aus Marsch- und Alpenboden, — Fischfang u. Schifffahrt an Meeren und Flüssen heimisch rc. — Daher schließen sich die technischen Gewerbe theilweis der physischen Kultur an, theilweis — namentlich in ärmeren Gebirgs-, überhpt. in solchen Ge- genden, deren Bodenertrag den Bedürfnissen der Bew. nicht genügt (das nieder- österr. Donau-Thl., das nördl. Böhmen, die schlesischen Vorberge, die Oberlausitz, Erzgebirge u. Voigtland, Thüringen und der Harz, Franken, die Berglande am Ober-, Mittel- und Nieder-Rhein und ihre Umgebungen), also auch in den groß- ßen Städten — erheben sie sich zu selbstständigen Industriezweigen der ver- schiedensten Art. — Daher blüht der Handel vornehmlich in den durch vortheil- *) Die Bevölkerungszahlen sind für Deutschland meist nach dem Stande des Jahres 1843 u. in runden Zahlen angegeben worden, darum auch hier für das preuß. Deutschl.; weiter unten folgt für Preußen das Hauptergebniß der Zählung von 1846. —

8. Deutsche Kulturgeographie - S. 140

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
140 Iv. Die geistigen Grundlagen der deutschen Kultur. Die Hufen, die in der Regel ein nicht zu breites aber dafür Ziemlich langes Stück Kulturland bez. zu kultivierendes Land darstellten, waren ursprünglich weniger regelmäßig nach einem bestimmten Plane abgeteilt, wenn sie sich auch meist aneinander lehnten; späterhin wurde soviel wie möglich darauf gesehen, daß die Schmalseite an einem Wege lag. Auf diese Weise wurden unter anderm in den Marschgegenden von Friesland, an der Weser und Elbe die Marschenhufen angelegt. Einem ähnlichen Plane der Anlage folgten die Waldhufen oder Hagenhufen, die zuerst aus dem Odenwald, Schwarzwald und Spessart bekannt wurden. Mit diesen Kultur- und Siedlungsanlagen sind vom 8. bis 12. Jahrhundert vereinzelte Strecken der Rhön, fast Zusammenhängend aber alle Teile des Thüringerwaldes, das Erzgebirge und die Sudeten mit ihren Vorbergen bis tief in die Karpathen bedeckt worden. Ein typisches Beispiel eines Reihen- dorfes mit Waldhufen aus Mitteldeutschland ist z. V. Frankenau bei Mittweida. Zur Rodung der Waldungen auf unebenem Eebirgs- und Hügelland wurde von Mitteldeutschland aus das System der Wald- oder Hagenhufen nach Norddeutschland über- tragen. So ist die Gegend nördlich von Hannover mit Wald- Hufen besiedelt; ebenso wird im Norden Deutschlands ein großer Teil Neumecklenburgs und Neupommerns und längs der Ostsee- küste ein Strich bis im Osten von Köslin von ihnen eingenommen. Sie heißen hier Hägerhufen oder auch westfälische Hufen. Die slavischen Siedelungen sind zwar kleine, aber überall dorfmäßige Orte. Sie haben durch ihre Planmäßigkeit, und zwar in zwei bestimmten fast ausschließlich auftretenden Formen, einen dem volkstümlich deutschen durchaus entgegen- gesetzten Charakter. Die am meisten nach Westen vorgeschobenen sorbisch-wendischen Stämme brauchten mit Vorliebe den Plan des runden Dorfes oder Rundlings. Hierbei liegen die Gehöfte eng angereiht im Kreise oder hufeisenförmig um einen runden oder ovalen Platz, der ursprünglich nur einen Zugang hatte. Hinter jedem Gehöft schloß sich nach außen ein keilförmig sich verbreitender Vaumgarten an, der häufig noch gegenwärtig mit hohem Holz bewachsen ist. Eine beinahe kreisförmig fort- laufende Hecke umschließt das Ganze. Der zweite Plan, das Straßendorf, mischte sich bei den Nordslaven im Westen der Oder mit den Rundlingen, östlich der Oder aber herrschte es fast ausnahmslos. In zwei eng gedrängten Reihen liegen die Gehöfte an einer breiten Straße. Hinter sich haben sie in gleicher Breite einen Grasgarten, der rückseitig durch eine meist in gerader Linie fortlaufende Hecke gegen die Ackerflur abgeschlossen wird. Die Endungen der Ortsnamen auf „itz", „au" geben einen sprachlichen Hinweis auf alte Slavensiedelungen, sowohl Rundlinge wie Straßendörfer. Das Straßen- oder Reihendorf ist insofern nicht ganz und gar slavisch, als die Deutschen bei der Kolonisation der

9. Geographie von Mitteleuropa - S. 75

1912 - Regensburg : Manz
Das Sächsische Bergland und die Leipziger Bucht. 75 Im industriereichen Vogtlande liegt Plauen, 121000 E., auf einem Bergrücken an der Weißen Elster; es ist ein Hauptort für Weißwaren (Baumwolle) und Stickerei. 3. Das Erzgebirge zieht in nordöstlicher Richtung bis gegen die Elbe hin und fällt steil gegen Süden (zum Egertal), gegen Norden dagegen sehr sanft ab. Auf seinem 150 km langen Rücken läuft die Grenze zwischen Sachsen und Böhmen. Am höchsten erhebt es sich im westlichen Teil. Die höchste Spitze, der Keilberg, 1240 m, liegt auf böhmischer Seite. Das Erzgebirge besteht aus einer bis auf die kristallinischen Schiefergefteine (namentlich Gneis) abgetragenen Masse, welche von mächtigen Granitblöcken durchsetzt ist. An vielen Stellen haben auch Eruptivgesteine die Masse durchbrochen. Durch die ge- waltsame Zerreißung der Schichten wurde den unterirdischen Wassern der Austritt ermöglicht. So entstanden am Südfuß des Gebirges (in Böhmen) zahlreiche mineralische Quellen. Das Gebirge ist sehr reich an Erzen. Die Erzgänge durch- ziehen die Gneismassen in großer Zahl und enthalten Silber, Blei, Eisen, Zinn u. a. Am wichtigsten sind die Erzlagerstätten bei Frei- berg, 36000 E., wo Silbererze und Bleiglanz mit Zinkblende in den Gängen gefunden werden. Die Einrichtungen der Freiberger Bergwerke gelten als Vorbild für andere Bergwerke. Freiberg hat auch eine berühmte Bergakademie und wie vom Harz sind auch vom Erzgebirge Bergleute in alle Welt als Lehrer für den Bergbau ge- rufen worden. Seit kurzem werden (infolge des niedrigen Silber- Preises) hauptsächlich ausländische Silbererze verhüttet. Ein zweites Silbergebiet, welches aber nur noch geringe Ausbeute liefert, ist bei Annaberg und bei Joachimstal (letzteres in Böhmen). Die Mulde zwischen dem Erzgebirge und dem Sächsischen Mittel- gebirge ist von großer Wichtigkeit, weil sich darunter das große jäch- fische Steinkohlenlager birgt. Die Kohle, die unter einer starken Decke jüngeren Gesteins liegt, wird besonders bei Zwickau, 74000 E., und östlich davon abgebaut. Dieses Kohlenlager hat eine gewaltige Industrie ius Leben gerufen und eine Reihe von Städten sind in diesem Gebiete entstanden. Hier wohnen über 400 Menschen auf 1 qkm. Unter den Städten ist Chemnitz, 287000 E., ein Hauptsitz des deutschen Maschinenbaues und der Baumwollfabrikation geworden.

10. Aus Deutschlands Urgeschichte - S. 122

1908 - Leipzig : Quelle & Meyer
— 122 — der Mondsichel in Tierköpfen. Huf der Tonplatte Fig. 121 war ursprünglich auch ein Mondbild befestigt. Zehr interessant ist die Verzierung, die ohne Zweifel die Sonne darstellt. Huf Ton-gefätzen sind recht häufig Sonnenbilder angebracht (Fig. 121). Beim Gottesdienst wurden wahrscheinlich auch gewisse kleine Bronzewagen verwendet. 3n dem Gebiete zwischen der 5*9' 12,)- mittleren Elbe und Tonplatte mit Mondbild. (91. Hedinger, Archw f. Anthrop. 27.) Gder fand man mehrere Stücke wie Fig. 122. Die auf der Deichseltülle und auf der Gabel durch Stiele befestigten Figuren sollen Dögel darstellen. Diese kleinen Vögelchen findet man überall auf hallstattzeitlichen Sachen. Sie sind aus Griechenland nach dem Norden gewandert. 3n ihrer Heimat erscheinen sie vom Hnfange des letzten Jahrtausends vor (Christo"massenhaft auf Tongefätzen, wandern dann nach Italien und von dort nach dem mittleren und nördlichen Europa. Line andere Gruppe von Bronzervagen findet sich in Böhmen, Norddeutschland und Skandinavien, fjier trägt der vierrädrige Idagen einen Bronzekessel. Welche Rolle die oben genannten kleinen Wagen beim Gottesdienste gespielt haben, ist uns leider Ns- 121- . _ . „ , Tonplatte mit Sonnendild. auf der früher ein Stand- Völllg Unbekannt. bild befestigt war. (91. Hedinger a. a. D.)
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